IGOR – Rückblick im Sommer 2019

Im ersten Halbjahr 2019 waren wir in einer großen Umstellung: die noch in Pavillons wohnenden Asylwerber waren schon Ende 2018 in andere Einrichtungen verlegt worden. Auch wir mussten nicht nur die Nähwerkstätte im ersten Stock des Pavillon VI aufgeben; auch unser Kellerlokal, Schauplatz von Kursen, Festen, individueller Hilfe und Ort der Begegnung musste geschlossen werden.

Der Kontakt mit unseren Freunden, die jetzt nicht mehr in unserer unmittelbaren Nähe wohnen, ging jedoch nicht verloren. Und es gelang uns, in der Wolkersbergenstraße, gegenüber dem Eingang in das Krankenhaus Hietzing, ein Kellerlokal zu finden, das wir mitbenützen können.

Daher gab es schon ab Februar wieder an jedem Dienstag eine aktive Nähwerkstatt, die mittlerweile von mehr als 25 Personen regelmäßig besucht wird. Mithilfe von ehrenamtlichen Betreuerinnen gelingt es laufend, immer neue Textilprodukte herzustellen, die auch von Spendern gerne gekauft werden. Der Erlös davon geht zum Teil an die SchneiderInnen und hilft auch, den Betrieb aufrecht zu halten.

Im ersten Halbjahr wurde von unserer Dorothea auch unermüdlich persönliche individuelle Beratung und Begleitung angeboten und geleistet, eine Betreuung, die wir leider nach Ende der öffenlichen Förderung einstellen mussten.

Getreu unserer Zielrichtung hinsichtlich „Gesundheitsföderung im öffentlichen Raum“ besteht eine enge Verbindung zu den psychiatrischen Einrichtungen im Pavillon 1. Diesbezüglicher Höhepunkt war ein gemeinsamer Nachmittag von Patienten, medizischem Personal, Flüchtlingen und Ehrenamtlichen im Therapiegarten des Krankenhauses.

Die räumliche Situation zwingt uns, zur Zeit unser Schwergewicht auf Nähen und (therapeutische) Gartenarbeit zu legen. So wollen wir auch das zweite Halbjahr 2019 gestalten.

IGOR ist eine Einrichtung des Psychosozialen Gesundheitswesens und eine Begegnungsstätte, in der Menschen mit Fluchterfahrung bei ihrer Integration und Inklusion in die neue Nachbarschaft begleitet werden. Dabei bietet IGOR mit seinen sozial-rehabilitativen Aktivitäten und Kooperationen (therapeutisches Gärtnern, kreative und sozialtherapeutische Beratungs- und Werkstätten Angebote) ein Umfeld, in dem die KlientInnen eine Steigerung des Selbstwerts, eine psychische Stabilisierung, eine neue Konfliktkultur, Selbstwirksamkeit, Bewältigungsoptimismus und eine Resilienz entwickeln können.

Dies kann insbesondere durch die Kooperation mit dem Krankenhaus Hietzing, der Agrarpädagogischen Hochschule  und der VHS Hietzing gewährleistet werden.

Das Projektteam IGOR
Integrationsarbeit und Gesundheit im Öffentlichen Raum

Brigitte Gadnik-Jiskra

Fritz Neuhauser

Monika Schulz